Chronik

 1960 fand Judo seinen Weg in die Bergringstadt. Unter der Leitung von Bernd Knohse, dem ersten Judotrainer in Teterow. In der SG Dynamo erlernten anfänglich ca. 30 Kinder, Jugendliche und Männer die Grundlagen des Judo. Die Trainingsstätte befand sich in der Turnhalle der alten Poststraße. Bereits kurze Zeit später machten sich 22 Männer auf den Weg nach Wolgast, um dort ihre Kyu-Prüfungen abzulegen. Fast alle schafften diese erste große Herausforderung.

Die Judomatten waren damals natürlich nicht so komfortabel wie heute. Ein Mattenteil war 2 x 2 Meter groß und ca. 7 cm dick mit groben, festen Baumwollstoff umgeben. Zusammengehalten wurden die einzelnen Matten von einer großen Baumwollplane mit einer Fläche von ca. 20 m². Die Füllung der Mattenteile bestand aus Schweineborsten und manchmal trat man auch auf etwas unangenehm Hartes. Diese Fremdkörper wurden kurzerhand aus der Matte entfernt und entpuppten sich als kleine Zahn- oder Knochenreste. Diese Schweineborsten-Matten begleiteten die Teterower Judokas noch bis Mitte der achtziger Jahre. 

1963 zogen die Judokas von der alten Poststraße in die Turnhalle am Schulkamp. Im gleichen Jahr erlebten die Bergringstätter im April die erste Judoveranstaltung. Die SG Dynamo Teterow durfte die Bezirksmeisterschaft in dieser Sportart ausrichten, an der 21 Judokas teilnahmen. An dieser Meisterschaft nahmen erstmals drei Jugendliche aus Teterow teil, konnten sich aber noch nicht platzieren.

Bereits ein Jahr später, 1964, konnten die Teterow mit Norbert Kersten ihren ersten Bezirksmeister feiern. Die Gürtelprüfungen fanden in diesem Jahr für die Bergringstädter Judokas im Mecklenburger Hof statt. Anschließend wurde an gleicher Stelle ein Turnier durchgeführt, bei dem sich die frischgebackenen Gürtelträger erfolgreich beweisen konnten.

1965 erkämpften sich Ulrich Manzke und Wolfgang Wenzel die Bezirksmeistertitel und qualifizierten sich für die Teilnahme an der DDR-Meisterschaft. Als Gelbgurt kämpfte Ulrich Manzke dort gegen Braun- und Schwarzgurtträger. Für eine Platzierung reicht es nicht, dafür aber für die Anerkennung als bester Kämpfer der Bezirksdelegation Neubrandenburg.

Im gleichen Jahr übergab Bernd Knohse den Trainerstab an Ulrich Manzke, der seit dieser Zeit die Geschicke des Judosportes in Teterow prägt.

1971 erwarb Ulrich Manzke seine Trainerlizenz und legte seine Prüfung zum 1.Dan ab. Somit war er der erste Dan-Träger im Kreis Teterow und erstmals war ein Teterower Judotrainer im Besitz einer offiziellen Lizenz den Judosport zu unterrichten.

Zu den Judotrainern zählten in den nachfolgenden Jahren ebenfalls die Sportler Detlef Schulz und Jürgen Schiemann. 

Ab 1975 waren die Bergringstädter Judokas bei Ihren Gürtelprüfungen nicht mehr auf externe Prüfer angewiesen und mussten keine weiten Wege bis nach Neubrandenburg oder Wolgast zurücklegen. Ulrich Manzke erwarb in diesem Jahr seine Prüferlizenz. Seitdem können die Teterower ihre Prüfungen in der eigenen Trainingsstätte ablegen. 

1987 qualifizierten sich die Judokas Sybille Crepon und Grit Manzke zur Teilnahme an der XI. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Leipzig. Diese Spartakiade fand zeitgleich mit dem VIII. und letzten Turn- und Sportfest der DDR statt. Erstmals durften im Judosport weibliche Judokas bei dieser Spartakiade ihre Wettkämpfe austragen. Grit Manzke erkämpfte für die Teterower Judokas Spartakiadebronze. Damit war sie die erste und letzte weibliche Judokämpferin im Bezirk Neubrandenburg, die eine Medaille bei einer Spartakiade errang.

Im gleichen Jahr konnte Grit Manzke beim XVI. DDR-offenen Ostseeturnier in Rostock einen zweiten Platz für den Teterower Judoverein erkämpfen. 

Mit dem Zusammenburch der DDR stand auch der Judoverein vor einer neuen Herausforderung. 1990 schlossen die Judokas sich den Boxern und Anglern an und traten fortan unter dem Namen SV Mecklenburger-Schweiz e.V. auf. Im November erfolgte die offizielle Aufnahme in den Judo-Verein Mecklenburg-Vorpommern e.V. und damit der Anschluss an den Deutschen Judo Bund.  

Bei der 1. Judo-Landesmeisterschaft im gleichen Jahr, konnten sich die Teterower Judokas behaupten. Andrea Peuker wurde die erste Landesmeisterin des Vereins. Antje Brunsendorf schaffte es auf einen hervorragenden dritten Platz. 

1992 veranstalteten die Teterower Judokas anlässlich des Hechtfestes nach langer Abstinenz wieder ein Turnier in heimischer Trainingsstätte am Schulkamp. Hierzu luden die Teterower anfänglich nur die Neubrandenburger Judokas ein. Die Wettkämpfe wurden auf einer Matte ausgetragen. Mittlerweile ist dieses Turnier zu einer festen Größe geworden und wird jährlich mit durchschnittlich 100 Sportlern aus unterschiedlichen Vereinen aus MV veranstaltet.  

1998 wechselten die Judokas wieder einmal die Trainingsstätte. Es ging vom Schulkamp zurück in die Gewichtheberhalle. Hier wurde der ehemalige Raum der Gewichtheber neu gestaltet und mit Judomatten ausgelegt. Die Judokas fanden somit ideale Bedingungen, um sich auf die Wettkämpfe vorzubereiten und individuelle Trainingseinheiten durchführen zu können. Mit dem Umzug freuten sich die Judokas über neue Judomatten. Die bisherigen Matten waren hygienisch nicht mehr tragbar, so dass ohne neue Matten der Trainingsbetrieb zum Erliegen gekommen wäre. Es fanden sich mehrere Sponsoren zusammen, die den Verein bei der Anschaffung neuer Matten unterstützten. 

2000 veranstalteten die Teterower Judokas erstmals das Neujahrsturnier. Diese Veranstaltung hat sich zu einem beliebten Turnier in MV entwickelt und erreichte 2007 mit einer Rekordteilnahme von 196 Teilnehmern seinen Höhepunkt.

Mit der immer größeren Teilnehmerzahl war eine Absicherung des Turniers nur durch die Trainer Ulrich Manzke und Grit Manzke-Krause nicht mehr möglich. Neue Wege mussten beschritten werden. Einige Eltern der Judokinder erklärten sich bereit, die Funktionen wie Listenführer, Punktetafel und Urkundenschreiber zu übernehmen. Ohne diese Hilfe ist das Turnier heute nicht mehr denkbar. Das Modell der Elternhilfe haben mittlerweile auch andere Vereine aus MV von den Teterower Judokas übernommen. 

2002 gelang den Bergringstädter Judokas mit Martin Holtz der größte Erfolg nach der ‚Wende‘ mit dem erreichen des Vize-Meisters bei den Deutschen Meisterschaften. Vorangegangen waren diesem der Vize-Landesmeister und anschließend der Titelgewinn bei den Nordostdeutschen-Meisterschaften. 

 

2004 eröffnete der Judoverein unter der Leitung von Anika Holtz eine Judogruppe für Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren unter dem Motto „Judo spielend lernen“. Nils Ponndorf war einer der ersten Teilnehmer und gehört heute zu den guten Nachwuchssportlern des Vereins. Mit anfänglich fünf Judokas hat sich diese Gruppe auf zehn Knirpse verdoppelt und wurde 2008 von Norbert Ponndorf weitergeführt. 

2007 wurde die bisherige Sportstätte abgerissen. So wechselten die Judokas wieder einmal ihr Domizil und trainieren nun in der sanierten Sporthalle auf dem Schulkamp in Teterow. Durch diesen Umzug ging uns unser separater kleiner Judoraum (6x9m) verloren, in dem die kleinsten Judokas trainierten und individuelle Trainingseinheiten durchgeführt wurden.

2009 löste sich der SV Mecklenburger Schweiz e.V. auf. Die Judokas gründeten ihren eigenen Verein und treten seitdem unter dem Namen Judo Verein Teterow e.V. auf.

2013 Das traditionelle Neujahrsturnier bekommt einen neuen Namen. Im Jahr 2013 fanden die 1. Offenen Kinder- und Jugendsportspiele des Landkreises Rostock in Teterow statt. 

Im Jahr 2014 platze die Turnhalle aus allen Nähten. Über 250 Judokas nahmen an den 2. Offenen KJS teil.  

Nach langer Abstinenz führt der JV Teterow ab Septemer 2016 wieder einen Kinderkurs unter der Leitung von Nils Ponndorf durch. Bei diesem können Kinder ab fünf Jahren sich im Judosport ausprobieren. Nils startete seine Judokarriere selbst 2005 im damaligen Kinderkurs. Mal sehen, welcher von den Judo-Steppkes ebenfalls dieses Durchhaltevermögen beweisen wird.